Manufacturing of an Aeolian Three Tone Kite Flute
Bau einer drei ( oder mehr-) -stimmigen "Querflöte"
nach dem Pfeifen-Prinzip

(Please see the English Version)

 


Die "Querflöte" (hier Exemplar einer Doppelflöte 6 cm mal 2,8cm), welche mehrere getrennte Einzelflöten beinhaltet, wird aus einem Bambusstück angefertigt, von dem die Knoten beidseits bündig abgesägt wurden, so daß eine offene Röhre entstanden ist. Die Gesamtlänge des Bambusrohres ist gleich der beabsichtigten Anzahl der Flöten mal dem Rohrinnendurchmesser. Mit dem Messer wird die äußere, harte Bambushaut so weit heruntergeschnitzt, daß eine etwa 3mm dicke Holzschicht übrigbleibt. Vorsicht, daß nicht zu tief geschnitzt wird und Löcher im Rohr entstehen!

Im Inneren des Rohres befindet sich ein dünnes durchsichtiges Häutchen, welches mit einem Messer/ Schmirgelpapier abgeschabt wird. Als (Not-)Behelf kann man auch das Rohr mit kleinen Steinchen füllen, an den Enden zuhalten und kräftig schütteln). Dadurch werden wie mit einem groben Schmirgelpapier die beim Ausschaben übriggebliebenen "Flusen" entfernt und es entsteht eine glatte Oberfläche im Inneren der Flöte.

Dann wird ein Schlitz längs in die Bambusröhre gespalten. Die geschlitzte Röhre teilt man nun entsprechend der Anzahl der Einzelflöten in gleich lange Segmente, deren einzelne Länge gleich dem Rohrdurchmesser ist. An den jeweiligen Segmentgrenzen (anzeichnen!) wird das Rohr auf einer Sägelade quer durchgesägt (Sägeblatt muß die gleiche Dicke haben wie später die einzusetzenden Furnierstreifen); jedoch soll das Rohr dabei nicht ganz durchgesägt werden. Kleine Stege sollten erhalten bleiben, damit die einzelnen Flötensegmente nach dem Einsägen nicht auseinanderfallen.

Beginnend an der Flötenmitte werden in die gesägten Schlitze entsprechend dicke Furnierstreifen eingepaßt und eingesetzt, bis zu den "Brücken" durchgedrückt und mit Weißleim eingeleimt, so daß das gesamte Lumen des Rohres verschlossen wird. Auf die offenen Rohrenden wird ebenfalls ein passender Furnierstreifen dicht aufgeleimt.
Bitte darauf achten, daß von Segment zu Segment und an den beiden Abschlüssen keine Löcher übrigbleiben (mit Leim verschließen), sonst tönen die Einzelsegmente später schlecht oder gar nicht.

Die Abbildung der halbfertigen "Querflöte" zeigt das breits außen abgeschnitzte Bambusrohr, welches in der Mitte ein schon fertiggestelltes Flötensegment aufweist. Die beiden äußeren Flötenenden sind noch offen und werden später ebenfalls analog zum mittleren Flötensegment mit Furniersteifen verschlossen. Die perfekten "An-" und "Überströmkanten" stellt man wegen Beschädigungsgefahr während der "Grobarbeiten" erst ganz zum Schluß her.

Analog zu den chinesischen Drachenflöten werden die Schallöcher der einzelnen Flöten-Segmente mit jeweils einem scharfen und einem stumpfen Rand ausgestattet. Darauf achten, daß alle scharfen/ alle stumpfen Schallochränder der einzelnen Segmente sich auf einer Längshälfte des Rohres befinden! Höher stimmen (Es geht wirklich NUR höher!!) kann man durch vorsichtiges Vergrößern der projezierten Schallochfläche. Zwischendurch immer wieder die Tonhöhe testen! Leichtes Anblasen (oder auch Anklopfen) ohne Tonerzeugung reicht dabei bereits um die Tonhöhe festzustellen.

Zum Schluß bekommt die Flöte einen Lackanstrich auf der Außen- und Innenseite.

Wegen des dabei erzeugten turbulenten Luftstroms ist es schwierig, der Flöte mit dem Mund einen sauberen Ton zu entlocken . Besser ist es deshalb, die Flöten während der Fahrt aus dem Autofenster (Fahrrad?) zu halten und so im laminaren Luftstrom (=gleiche Bedingungen wie auf dem Drachen!) auszuprobieren.

Die fertige Flöte wird auf einem Trägergestell (z.B. ähnlich dem der "Cai-Sao"-Flöte) quer zum Fahrtwind auf bzw. über dem zugehörigen "Dièu-Vang" oder irgendeinem anderen x-beliebigen Drachen befestigt. Um korrekt vom Wind angeblasen zu werden können die Flötenöffnungen prinzipiell nach oben, unten oder zur Seite weisen, Hauptsache tangential zum anströmendem Wind. Nach unten (also direkt zum "Drachendompteur" hin) zeigende Öffnungen übertragen den entstehenden Ton allerdings besser, das heißt lauter, nach unten zum leider "erdgebundenen" Zuhörer.

"Querflöte" auf ihrem
Haltestab, der in einem
Loch in der Kielleiste steckt.


ACHTUNG!!

Die Position der Schalllöcher
ist
NICHT KORREKT.

Sie müssen tangential zum
anströmenden Wind angeordnet
werden; die Flöten müßten
um ihre Längsachse um 90°
nach oben gedreht werden.

Es wäre z.B. auch denkbar, die Flöte senkrecht auf den Drachen zu stellen oder unterhalb des Segels anzubringen. Die Flöte tönt immer, solange der Fahrtwind stark genug ist und tangential die Schallöcher bestreicht. Probieren!

Experimente mit Bierdosen, Konservendosen (z.B. Bärenmarke geht gut), Pertinax-Rohren, Planhüllen aus Karton etc. halte ich für sehr nützlich, spannend und erfolgversprechend. Außerdem spart man damit vielleicht doch etwas Arbeit. ;-) ...!

Viel Spaß beim Experimentieren!

Kritik, Anregungen, Fragen etc. sind erwünscht!

Mail to Kite Musical Instruments

Zu Drachen Musik Instrumente/ Aeolsinstrumente Hauptseite

Uli Wahl, Copyright 1997, 1998, 1999

 
(English Version beneath...)


Construction of  a Three (or more-)-tone
"Traverse Flute"

following the Principle of Kite-Whistles

(Hier die Deutsche Version)


The "Traverse-Flute" (see an example of an goldlacquered with two chambers/ tones. Size 6cm by 2,6cm), consisting of several separated segments, is made of a bamboo internode, from which are sawed off the nodes on both sides in order to make an open tube. The bamboo-tube length over all should be (if four segments are desired) four times the inner diameter of the tube. Carefully carve down the wall thickness to approximately 3mm.
Pay attention; the inner bamboo parts are very soft so that accidental holes easily happen!

In the interior of the tube there is a thin, transparent membrane which should be removed with sanding paper in order to get an optimal sound. As a makeshift you can also fill the tube with little, sharp stones, hold it tight at both ends and shake it well. Doing so, the membrane is removed and a smooth surface is obtained.

Then split a slit in the bamboo-tube. Now divide the slitted tube in equal parts corresponding to the number of desired single flutes. The length of a single segment should be equal the tube's diameter. Mark the segment's dividing lines, and saw the tube trough down to a little rest remaining so that the single segments are not cut off/ fall off completely.

The saw blade should have the same thickness like the veneer or cardboard strips being inserted later as separation-walls between the segments.

Beginning at the flute's middle part, fir-veneer strips are inserted in the saw slits. If fitting, they are glued fast with white wood-glue in order to obturate the complete lumen of the tube without any resting little hole at the veneer/ cardboard separation walls.

The air-tightness from chamber to chamber, which can be tested by suction with the mouth,  is very important for the good sound! If little holes remain, the flute will sound badly or doesn't sound at all.

On the open tube ends also glue tightly a veneer strip.

The picture of the almost ready (in this case three-segment-) "Traverse Flute" demonstrates the bamboo-tube with a finished single segment in the middle part. The both ends of the flute are still open and are closed later with veneer/ cardboard-strips in analogy to the middle flute segment.

In danger to be damaged, the soundhole is finished later, after the "rough" works being completed.

Following the Chinese Nantong kite flutes, the sound holes of the single segments are fitted out in each case with a sharp and a dull edge.

All dull edges have to be on one length-side of the flute. Remember, that the "Traverse Flute" is positioned crosswise to the attacking wind like the "Cai-Sao". The wind has to blow over the sharp side to the dull side of the soundhole. If not, no tone can be produced.

The single flute segment can be tuned to a higher pitch (tuning deeper is NOT possible!) by carefully enlarging the soundhole. Always orientate yourself at the highest tone and test the pitch often. Slight overblowing without producing a real tone is sufficient for testing.

Finally the flute is lacquered on the in- and outside.

You probably will find it difficult to make a clear flute-tone with your lips/ mouth. This has it's reason in the turbulent air-stream thus generated. An easier way of testing your work is to take your car (or your bicycle) and hold the flute into the speeding wind. The airflow now will be absolutely laminar and should produce a loud, clear tone depending on your speed. Minimum windspeed (=driving speed at zero Bft.) for sounding is 15-20kmh.

The ready flute is fixed upon any carrier kite you like for example in a similar manner like the "Dieu-Vang"-kite. Directing the soundholes tangentially to the wind (test it) and towards the listener makes a good performance.

"Traverse Flute" on its
holding stick, held by three lines.
The foot of the holding stick sits
in a little hole of the keel-lath


Please note!!

The Position of the sound hole
isn't correct!

They have to be positioned
tangential to the streaming wind.
So the flutes have to be turned 90°
around their length-axis in order to
position the sound holes
on the upper side.

Try to experiment with other tube materials like empty beer-cans, PVC-/ Pertinax-tubes, Cardboard Plan Tubes etc. This probably could save a considerable amount of man-power ;-)...!

Have much fun while experimenting!

 

Uli Wahl, Copyright 1997, 1998, 1999
 
Please mail up to me your questions, criticism or suggestions.
Thank YOU!

Mail to Kite Musical Instruments
Back to Kite Musical Instruments/ Aeolian Instruments Main Page